Unser Tipp:
Um den Fortbildungsaufwand (Zeit und Geld) im EDV-Sektor zu begrenzen,
können Sie auch in der EDV auf Spezialistentum setzen. In fachlicher
Hinsicht tun Sie das vielleicht schon? Der Mitarbeiter, der ohnehin
"der" Bilanz-Spezialist ist, sollte auch derjenige sein, der das
Bilanz-Programm inklusive solcher Funktionen wie Bilanz-Bericht und
Bilanz-Powerpoint-Präsentation beherrscht und so den Kollegen bei
kniffligen Problemen helfen kann. Er geht zu den entsprechenden
Seminaren, schaut sich bei neuen Versionen die Änderungen an und hält
seine Kollegen auf dem Laufenden.
Gerade die Neuerungen bezüglich der arbeitsteiligen (teils schon digitalen) Buchführung bieten große Effizienzreserven. Die Neuerungen brauchen in den Kanzleien aber teilweise Jahre, bis sie zum Standard werden. Das muss schneller gehen!
Unser Tipp:
Bilden Sie für die Einführung neuer Vereinfachungen/ neuer Programme ein
Projektteam, das recherchiert und sich als erstes fortbildet. Diese
Mitarbeiter testen die Neuigkeit als erstes bei ausgewählten
„Pilot-Mandanten“. Danach wird (meist mandantenbezogen) mit den
Mitarbeitern beschlossen, wie und bei welchem Mandanten/ Auftrag die
neue Software eingesetzt wird. Besprechen Sie auch die Auswirkungen beim
Honorar, damit jeder in der Kanzlei weiß, wie Sie das handhaben werden.
Auch Kommunikationshilfen für die Mitarbeiter, die ja an der
„Überzeugungsarbeit“ beim Mandanten beteiligt sind, sind wichtig.
Ein unbeliebtes Wort – nicht nur bei Mitarbeitern. Als Chef können Sie sich dieser Verantwortung aber nicht entziehen. Beispiel: Das elektronische Bankbuchen. Diese Funktion ist bei den meisten Kanzleien bereits seit Jahren im Einsatz. Aber gerade bei Selbstverständlichkeiten besteht die Gefahr, dass der Fokus nachlässt. Wissen Sie, wie gut das Bankbuchen in Ihrer Kanzlei wirklich umgesetzt wird? Bei welchen Mandanten wird es eingesetzt? Wie lauten die stichhaltigen Begründungen für die Ausnahmen? Es ist der natürliche Lauf der Dinge, dass gerade Funktionen wie die Lern-Dateien für die automatische Verbuchung am Anfang sorgfältig eingerichtet werden, dann fehlt aber oft die Zeit, diese kleinen Datenbanken zu pflegen. Der Effizienzfortschritt bleibt so suboptimal.
Unser Tipp:
Kontrollieren Sie ca. alle drei Monate die Trefferquote beim
automatischen Bankbuchen, setzen Sie sich persönlich bei Ihren Mandanten
für das elektronische Bankbuchen ein und verkaufen Sie es insbesondere
bei Neumandanten als Standard der Kanzlei.
Ihre Mandanten sind noch nicht in der digitalen Welt angekommen? Häufig unterschätzen wir unsere Geschäftspartner: Achten Sie einmal genauer darauf, welche Mandanten ein Smartphone besitzen – diese Mandanten haben in der Regel eine E-Mail-Adresse und einen Multifunktions-Drucker mit Scanfunktion. Selbst die Großmutter skypt ja heute mit ihrem in London studierenden Enkel.
Unser Tipp:
Machen Sie E-Mails anstatt Telefon und Fax zum
Standardkommunikationsweg, was den Austausch von Daten und Informationen
angeht. Die gewonnene Zeit nutzen Sie um mit dem Mandanten die wirklich
wichtigen Dinge persönlich zu besprechen.
Ein Menschheitstraum!? Die Software-Programme für Steuerberater haben mittlerweile viele Funktionen, die das digitale Bearbeiten und die digitale Ablage möglich machen. Trotzdem „kleben“ wir immer noch sehr am Papier. Die Zahl der Kanzleien mit „DMS“, also digitaler Dokumentenorganisation, steigt aber gerade in den letzten drei Jahren stark an – und sie schätzen es! Auch wenn Sie nicht komplett auf Papier verzichten wollen, die wichtigsten Dokumente sollten auch in Ihrer Kanzlei digital für alle von überall verfügbar sein.
Unser Tipp:
Machen Sie mit Ihren Mitarbeitern einen Workshop zum Thema papierarmes
Büro (das ist deutlich realistischer als papierlos). Vereinbaren Sie im
ersten Schritt, dass zumindest nichts mehr per Papier archiviert wird
und die Auswertungen für Finanzamt, Bank und Mandant grundsätzlich
digital weitergegeben werden. Scannen Sie zumindest Verträge und
Steuerbescheide ein.
Cordula Schneider
Ist Expertin für pragmatische Kanzleiorganisation und versteht sich als Alltagsberaterin. Dabei geht es ihr um praktikable Lösungen unter Einbindung der Mitarbeiter. (www.delfi-net.de)